Förderung des Anbaus von Leguminosen


Der Gemeinderat hat vor allem zum Schutz der Bienen eine Förderung des Anbaus von Leguminosen auf Grünland beschlossen. Leguminosen, dazu zählen beispielsweise Horn-, Rot-, Weißklee, leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt, die auch für die Landwirte viele Vorteile bringen: Sie dienen u.a. als Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber, helfen die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, steigern die Nährstoffverfügbarkeit und dienen als hochwertiges Tierfutter.

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Gratkorn kann viel für die Bienen tun


Von Bienen und Menschen

 

Die vielfältige Gestaltung des Gratkorner Parks wurde um einen Bereich erweitert. Heuer wurde im östlichen Teil des Gemeindeparks eine Bienenwiese eingerichtet. Für die fleißigen Bienen wurden spezielle Flächen mit Blumen angesät, ein Totholzbereich für Wildbienen eingerichtet, ein Insektenhotel sowie Informationstafeln aufgestellt.
Mit dieser Aktion schafft die Gratkorner Gemeinde nicht nur ein zusätzliches Angebot an die Bürger, sondern informiert sie zusätzlich über die Probleme durch den massiven Rückgang von Blütenpflanzen, Insekten und Vögeln und wirkt dieser massiven Bedrohung unseres Lebensraums entgegen, in dem sie selbst mit gutem Vorbild vorangeht und auch alle Bürger inspirieren will, in ähnlicher Weise im eigenen Bereich auf die Vielfalt zu achten.
Eine bunt blühende Blumenwiese, die es auch früher überall gab, gefällt Bienen und ist erst recht auch etwas für die Gratkorner Bürger. Hier kann man nicht nur die Blumenwelt, sondern auch die Welt der Insekten, insbesondere der Schmetterlinge und auch der Bienen, vor allem der Wildbienen, erleben.

Die Informationstafeln rund um die Bienenwiese wurden leider von manchen Menschen missverstanden. Man glaubte, dass hier eine Fläche des Parks für Bienen gesperrt ist. Dem ist überhaupt nicht so.
Da macht es auch gar nichts, wenn jemand in der Wiese Picknick macht, Kräuter für sich sammelt, einen Blumenstrauß pflückt, auf "Foto-Safari" geht, mit einem Blumenkranz eine Freundin beglückt, sich ins hohe Gras legt, sich versteckt oder "Hahn oder Henne" spielt. Ganz im Gegenteil: Eine Nutzung (ohne großen Schaden oder Müll dabei zu hinterlassen) ist durchaus erlaubt.
Neben entsprechendem Mähen und somit Rückgestaltung vom Rasen in Wiese braucht es auch ein wenig Unterstützung, damit die Belebung rascher gelingt und so entstehen am Rand der Bienenwiese Schaubereiche, die nicht nur die Umgestaltung unterstützen, sondern die informieren sollen, was jeder von uns tun kann. Diese Schaubereiche dürfen natürlich auch besucht werden, obwohl es dort, aber eben nur dort, schon auch etwas Rücksicht bedarf und auf den Objekten nicht geklettert oder an ihnen gerüttelt oder absichtlich Lärm gemacht werden soll.
Neben dem Totholzbereich, dem Insektenhotel und der Wildblumenversuchswiese werden hier noch weitere Bereiche eingerichtet. Zu diesen werden dann Wege, eventuell auch Eingrenzungen, angelegt werden. Die Infotafeln werden witterungsbeständiger ausgeführt.
Hier können Sie als Bürger auch Ihr Wissen und Ihre Fertigkeiten einbringen und eventuell ein Objekt errichten oder hinzufügen (in Absprache mit der Gemeinde).
Ideen zur Umsetzung gibt es schon einige: Von den Bereichen für Wildbienen, die in Erde, Lehm oder zwischen Steinen leben, Bienentankstellen, Gartenblumen, Obstbäumen oder Sträuchern für Bienen bis hin zu der Vielfalt alter Bauerngärten.
Sollten Sie eine Idee zur Bienenwiese haben, kontaktieren Sie bitte den Obmann des Ausschusses Umwelt und Verkehr, Herrn GR Mag. Johann Preitler:
hans.preitler@gruene.at


Bienchen klein, summt allein…

 

Sie sind zwar nur kleine, „manchmal lästige“ Bienen, doch rund einen Drittel unserer Nahrungsmittel verdanken wir ihrer Arbeit. Eigentlich benötigen Bienen den Menschen gar nicht. Im Gegenteil: Wir Menschen brauchen die Bienen, um unsere Obst- und Gartenpflanzen und unsere Blumen zu bestäuben. In Österreich sind 690 Bienenarten nachgewiesen, davon ca. 150 Sandbienenarten, ca. 100 Furchenbienen-, 53 Mauerbienen- und 47 Hummelarten. Ca. 700 Blütenpflanzenarten in Österreich werden von unterschiedlichsten Insekten und vor allem von Bienen bestäubt. Doch die Bienen sind bedroht und ihr Bestand in Europa in den letzten Jahren um 25% gesunken. Die Ursache dafür liegt an der Umwelt. Insbesondere Pestizide und Insektizide, die in großen Mengen hauptsächlich im Umfeld von Kulturflächen eingesetzt werden, setzen den Bienen zu. Auch der Mangel an Blühflächen im Sommer und somit an Nahrungsquellen für viele Bienenvölker, stellt ein großes Problem dar. Die Folgen sind dramatisch. Hier sind ein paar Tipps wie jeder einzelne von uns den Bienen helfen und für ihr Überleben sorgen kann:

 

Die richtigen Kräuter und Pflanzen im Garten, auf dem Balkon oder gar draußen auf der Fensterbank blühen lassen und natürlich auf Pflanzenschutzmittel verzichten. Ein Kräuterblumenkasten lohnt sich doppelt: Sie helfen den Bienen und haben auch immer frische Kräuter zur Hand.

Im Sommer können Sie ein flaches Schälchen mit Wasser auf Ihren Balkon aufstellen, damit die fleißigen Bienen ihren Durst stillen können. Legen Sie flache Steine hinein, die etwas hinausragen. So können die Bienen leichter ans Wasser kommen.

Wiese statt Rasen in Gärten: Nicht gedüngte und zwei Mal pro Jahr gemähte Wiesen sind blütenreich. Bei neu angelegten Wiesen soll nicht zu viel überdüngter Wiesenhumus aufgebracht werden. Auf Sand- und Schotterflächen gibt es eine weitaus größere Blütenvielfalt.

Hängen Sie ein Wildbienenhotel in eine Ecke Ihres Gartens oder auch auf den Balkon.

In der Landwirtschaft sind alle wenig gedüngten und nur ein- oder zweimal im Jahr gemähten Flächen besonders wertvoll und sollten unbedingt erhalten werden.

Zum Zeitpunkt der Mahd stellt sich bei vielen Bienen Nahrungsmangel ein, daher ist es wichtig, zumindest Raine und Wegränder später zu mähen als die Wiesen. Alle Hecken, Raine und Wegränder sind wertvoll: Sie bieten dann ein Blütenangebot, wenn alle Wiesen gemäht werden.

Einige Arten besiedeln tote Pflanzenstängel. Abgestorbene Stängel von Königskerzen oder Himbeeren sollten also nicht über den Winter entfernt werden.

Natürlich kommt es auch darauf an, welchen Honig und Bienenwachsprodukte wir kaufen:

Es macht einen großen Unterschied, ob man damit eine Massenbienenhaltung oder einen lokalen Bio-Imker um die Ecke unterstützt.

Machen Sie selbst mit und erzählen Sie auch weiter! Je mehr Menschen mitmachen, umso mehr ist den Bienen geholfen.

 

 

Quellen:

Naturschutzbund Österreich

Greenpeace

MUTTER ERDE ist eine Initiative des Vereins „Umweltinitiative Wir für die Welt“